Scamming – was ist das und wie schützen Sie sich?

Was sind die häufigsten Betrugsmaschen beim Scamming? Lernen Sie hier die Gefahren kennen, die im Internet lauern.
DETEKTIV EINSCHALTEN

Der Begriff Scamming beschreibt den Betrug durch vorgetäuschte Tatsachen. Man kann Scamming mit “betrügen” übersetzen.

Dabei nutzen die Betrüger falsche Identitäten, täuschen Liebe vor oder offerieren Angebote, die zu gut sind um wahr zu sein. Nicht nur die Polizei warnt dringend vor diesen Formen der Kriminalität. In diesem Artikel erfahren Sie, wie das Scamming funktioniert und wo Sie besonders vorsichtig sein müssen.

Scamming gibt es in verschiedenen Formen

1. Scamming mit falschem Erbe

Sie haben möglicherweise schon mal eine Nachricht bekommen, in der steht, dass Sie von einem entfernten Verwandten angeblich eine große Menge Geld geerbt haben.

Die Betroffenen glauben, selbst wenn es ein Fake sei, könnten sie durch diese E-Mail kein Geld verlieren.

Dann kommt der Haken an der Sache. Die Täter geben sich dabei als Erbverwalter oder Anwälte aus und verlangen entweder einen Anteil des Erbes oder Bearbeitungsgebühren. Der psychologische Trick bei dieser Betrügerei liegt darin, dass dieser Anteil oder die Bearbeitungsgebühr im Prinzip nicht ins Gewicht fällt, wenn man den zu erbenden Betrag erhält. Lesen Sie beispielsweise etwas von 8 Millionen Euro oder Dollar als Erbe, erscheinen einige Tausend Euro im ersten Augenblick eine gute Investition.

Die Problem: Jedes Wort dieser Geschichte ist gelogen und es gibt gar kein Erbe.

Warnung - Scamming mit falschem Erbe

Damit die Masche funktioniert, sorgen die Macher hinter dem Fall dafür, dass die ausgedachten Identitäten echt, seriös und professionell wirken. Es fängt schon bei der E-Mail-Adresse an, denn jeder etwas seriöse Anwalt sollte eine eigene Domain haben. Kommt also eine E-Mail

erbenverwaltungxyz@gmail.com

strahlt diese keine Seriosität aus.

Die Mailadresse eines seriösen Anwalts könnte so aussehen:

mustermann@erbenverwaltungxyz.com

Aber: Die Scammer lernen ständig dazu. Sie richten echt aussehende Webseiten von Rechtsanwälten ein und tragen diese sogar in Webverzeichnisse ein. Es gibt auf der Webseite eine Telefonnummer und einen Kontaktbutton und man kann mit der Kanzlei kommunizieren. Doch alles ist nur ein Fake.

Deutsche Opfer erhalten eine englischsprachige E-Mail oder ein Fax von jemandem, der sich als Anwalt in England, Kanada oder den USA ausgibt. Weil die meisten Scammer Afrikaner sind und aus Organisationen wie der Nigeria Connection kommen, ist Englisch deren Muttersprache.

Die Vorgehensweise der Scammer ist recht einfach: Sie schicken die Schreiben per Post, per E-Mail oder per Fax und warten bis sich ein Opfer meldet. Im ersten Schreiben erwähnen die Scammer nie, dass später Kosten entstehen.

Der vorgebliche Erbe erhält diverse Dokumente, die das angebliche Erbe beweisen. Sobald Sie mit dem Täter kommunizieren, erwähnt dieser die Kosten. Zahlt das Opfer, entstehen immer weitere Gebühren, wie

  • Steuern
  • Notarkosten
  • Transportkosten
  • Übertragungs-Gebühren
  • Zoll.

Jedes Opfer bekommt so lange Zahlungsaufforderungen, bis es nicht mehr zahlen will oder kann. Erst wenn gar kein Geld mehr fließt, bricht der Mailkontakt ab und die Täter sind verschwunden.

 So erkennen Sie Erbschaftsbetrug

  • Die E-Mail-Domain kommt aus einem fremden Land oder läuft über einen Freemailer. Wenn Ihnen ein angeblicher Erbverwalter erzählt, in seinem Land sei es für Notare normal, beispielsweise eine Gmail-Adresse zu nutzen, dann lügt er Sie an.
  • Die Hintermänner sind in der Regel weder Deutsche noch Amerikaner. Daher ist ihre Schreibweise voller Grammatik- und Rechtschreibfehler. Ebenfalls benutzen Sie keine üblichen Begrüßungsfloskeln, wie „Sehr geehrter Herr“ oder „Dear Mr.“.
  • Die Dokumente, die Sie erhalten, sind oft fehlerbehaftet. Es finden sich diverse Formfehler in den Dokumenten.
  • Die Scammer geben mitunter an, Mitarbeiter in einer Firma zu sein. Dazu erfinden sie eine Firma und erstellen eine einfache Website, deren Inhalte von anderen kopiert sind.

Suchen Sie die Firma der Kontaktperson oder den Rechtsanwalt im Internet. Gibt es diese nicht, ist es wahrscheinlich, dass Sie es mit einem Betrüger zu tun haben. Finden Sie eine zugehörige Webseite, nehmen Sie diese ganz genau unter die Lupe.

Webseiten, die die Scammer nur als Scheinseite erstellen, erkennen Sie an der Aufmachung der Seite. Oft haben sie ein schlechtes Design und mehrere Unterseiten führen ins Nichts. Das ist aber nicht immer so. Manchmal sehen diese perfekt aus.

Gibt jemand eine Seite einer tatsächlichen Firma an, können Sie versuchen Ihre Kontaktperson auf einer Angestelltenliste zu finden, falls diese vorhanden ist. Ist dem nicht so, kann es nicht schaden, den Support der Seite zu kontaktieren. Dort fragen Sie nach, ob es die Person, mit der Sie geschrieben haben, dort gibt. Mitunter legen die Betrüger allerdings sogar Profile bei LinkedIn an, um die Sache echt aussehen zu lassen.

Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, schalten Sie uns ein. Wir überprüfen die Sachlage für Sie.

2. Betrüger bieten Traumwohnungen an

Bei Anzeigen im Internet, die schöne, große und gut gelegene Wohnungen zu einem Spottpreis beinhalten, kann es sich um Betrug handeln. Nicht selten benutzen die Scammer Identitäten aus Amerika oder England. Die Abzocke mit den Traumwohnungen gehört zu dem Vorschussbetrug mit dem Ziel, schnell Geld zu machen.

Der Scammer erklärt, eine Wohnung in Deutschland zu haben, weil er vor einiger Zeit dort gelebt und gearbeitet hat. Nun sei er wieder in seinem Heimatland und müsse die ehemalige Wohnung schnell verkaufen oder vermieten. Diese Geschichte “erklärt“, warum die Traumwohnungen für so einen niedrigen Preis angeboten werden.

Einfallslosere Täter geben an, dass sie von deutschen Verwandten eine Wohnung geerbt haben und diese gerne verkaufen oder vermieten wollen.

Betrüger bieten Traumwohnungen an.

So gehen die Scammer beim Wohnungsbetrug vor

Die in der Anzeige stehende Wohnung ist in der Regel so nicht existent. Die Scammer stehlen Bilder von sehr ansehnlichen Wohnungen und erfinden quasi eine neue Wohnung. Auch kommt es vor, dass reale Wohnungen angeboten werden, die gar nicht zum Verkauf stehen und nicht im Besitz der Scammer sind.

Sobald jemand auf die Anzeige reagiert, verlangen die Täter eine Vorauszahlung der ersten Miete und der Kaution per Banküberweisung. Dafür soll das Opfer dann den Schlüssel der Wohnung per Post bekommen. So soll das Opfer einen ersten Einblick in die Wohnung bekommen. Oft beteuern die Scammer, sie würden das Geld zurückzahlen, wenn die Wohnung doch nicht den Ansprüchen des Käufers entsprechen sollte.

Diese Anzeigen finden Sie nicht nur auf dubiosen Internetseiten, sondern überwiegend auf seriösen Portalen. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Immoscout24
  • eBay Kleinanzeigen
  • Airbnb
  • Immowelt

Die Opfer erhalten weder einen Schlüssel, noch ihr Geld zurück, da der Kriminelle nach Erhalt des Geldes nicht mehr erreichbar ist. Selten soll es vorkommen, dass die Opfer sogar einen Schlüssel erhalten, der dann aber freilich nicht in die Tür des Objekts passt.

So erkennen Sie Betrügereien mit gefälschten Wohnungsanzeigen

  • Wenn es sich nicht um eine tatsächliche Wohnung handelt, sind Bilder in der Anzeige oft aus verschiedenen Wohnungen gestohlen. Wenn Ihnen als Beispiel auffällt, dass es laut der Bilder zwei verschiedene Balkone in der Wohnung geben soll, handelt es sich vermutlich um eine falsche Anzeige.
  • Die Bilder der Anzeige stimmen nicht mit der Beschreibung des Objekts überein. Den Betrügern unterlaufen beim Erstellen der Anzeigen nicht selten Fehler.
  • Sehen die Fotos aus wie aus dem neuestem Schöner-Wohnen-Katalog? Sie haben oft eine hohe Qualität, sind professionell beleuchtet sind und sehen so aus, als würde niemand dort wohnen. Privatpersonen könnten solche Fotos kaum erstellen.
  • Überprüfen Sie die angegebenen Kontaktdaten der Person. Wenn Sie den Namen der Person in eine Suchmaschine eingeben und niemand finden, muss das aber nicht unbedingt heißen, dass es ein Betrüger ist. Finden Sie eine Rufnummer des Vermieters in der Anzeige, können Sie die Nummer anrufen. Ist diese nicht vergeben, sollten Sie sich Gedanken über die Seriosität des Verkäufers machen.
  • Sagt ein Vermieter Ihnen, dass Sie eine Vorauszahlung der Miete vor der Unterzeichnung des Vertrags leisten sollen? Dann können Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass es sich um Bauernfängerei handelt.
  • Achten Sie auf die Kontonummer. Wenn Sie beispielsweise eine Wohnung in Deutschland von einer Person in England mieten wollen und die IBAN weder mit „DE“ noch mit „GB“ beginnt, ist dies sehr auffällig.
  • Um zu überprüfen, ob es sich bei einer Anzeige um eine seriöse handelt, können Sie sich im Umfeld der Wohnung informieren. Die Satellitenkarte von Google Maps zeigt Ihnen, was an der angegebenen Adresse ist. Wenn an dieser Stelle lediglich ein Industriekomplex steht, stimmt etwas nicht. Wenn die Anzeige von einer Wohnung von 150m² spricht, auf Google Maps aber augenscheinlich nur kleine Wohnungen sind, sollte Sie dies beunruhigen.

So schützen Sie sich vor falschen Wohnungsanzeigen

In Deutschland gibt es zwar nur begrenzt Straßen, die mit der Google Street View einsehbar sind, aber wenn Sie Glück haben, können Sie die Wohnung auf diese Weise überprüfen.

  • Das Telefonbuch kann Ihnen eine große Hilfe sein. Schauen Sie bei der Adresse nach, ob es eine zugehörige Telefonnummer gibt. Falls ja, rufen Sie dort an und überprüfen Sie die Angaben des vorgeblichen Vermieters. Falls Sie keine Nummer zu der Adresse finden, bleibt Ihnen noch die Möglichkeit, bei Nachbarn anzurufen. Diese könnten Ihnen unter Umständen weiterhelfen.
  • Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, können Sie selber die Wohnung aufsuchen und Personen dort befragen. Dies hängt davon ab, wie weit Sie von der Wohnung entfernt sind.
  • Wenn dort bereits jemand wohnt, die Wohnung also offensichtlich bewohnt ist oder die Angaben nicht mit der tatsächlichen Wohnung übereinstimmen, wissen Sie, dass es sich um einen Scam handelt. Nachbarn können vor Ort Auskunft geben, ob die Wohnung tatsächlich zur Vermietung steht.
  • Alarmglocken sollten immer angehen, wenn das Angebot zu schön ist um wahr zu sein.
  • Da die Bilder nicht selten von anderen Quellen gestohlen sind, können Sie die Bilder mit einer Bilderrückwärtssuche möglicherweise im Netz wiederfinden. Meistens erscheinen die gleichen Bilder dann bei anderen Anzeigen, überwiegend außerhalb Deutschlands. Bei den anderen Anzeigen handelt es sich dann entweder um das tatsächliche Objekt oder weitere Fälschungen.
  • Fragen Sie den angeblichen Vermieter über die Wohnung aus. Da diese Anzeigen in Massen von den Betrügern geschaltet werden, haben diese oft keinen Überblick über die angebliche Wohnung. Wenn die Angaben, die der Vermieter macht, nicht mit den Bildern der Anzeige übereinstimmen, sollte Ihnen das zu denken geben.
  • Die Täter nutzen hin und wieder die gleichen Texte für verschiedene Anzeigen. Mithilfe einer simplen Suche durch eine Suchmaschine können Sie herausfinden, ob alles echt ist. Finden Sie mehrere Anzeigen mit dem gleichen Text, wissen Sie Bescheid.

Es geht nicht immer nur um Geld

Nicht immer haben es die Scammer auf Ihr Geld abgesehen. Manche wollen durch die Täuschung mit einer Wohnung lediglich an Ihre privaten Daten kommen. Sie verlangen zur Bestätigung Ihren Ausweis und andere Angaben.

Wenn die Betrüger nur auf Ihre persönlichen Daten aus sind, kommt es oft nicht mal zum Zahlen von Geld. Die angeblichen Vermieter verlangen eine Kopie Ihres Personalausweises und brechen dann nach kurzer Zeit den Kontakt ab. Für den Ausweis haben sie dann eine illegale Verwendung.

Die vorgeschobenen Gründe sind divers. Sie sagen, dass jemand anderes die Wohnung bereits bekommen hat oder dass die Wohnung nicht mehr vermietet werden kann. Gelegentlich kommt auch gar kein Grund und die Anzeige verschwindet einfach.

Diese Art von Täuschung funktioniert besonders gut aufgrund der wirtschaftlichen Lage. Die Wohnungssituation in Deutschland in großen Ballungszentren ist katastrophal. Die Preise sind sehr hoch und die Chance, eine vernünftige Wohnung zu bekommen, ist gering.

Die Scammer nutzen die wirtschaftlich schlechte Lage am Wohnungsmarkt aus, um den Opfern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Es wundert daher nicht, dass die von den Betrügern “angebotenen“ Wohnungen in den begehrten Ballungszentren liegen. Ein weiterer Vorteil der Ballungszentren: Es ist schwieriger, die Wohnungen zu überprüfen, weil alles anonymer ist.

3. Betrug durch einen angeblichen Traumjob

Eine andere Art des Vorschussbetrugs ist die Täuschung mit dem vorgetäuschten Traumjob.

Scammer veröffentlichen dazu Anzeigen im Internet, die einen Traumjob mit hervorragender Bezahlung anbieten. Auch hier sind die Betrüger entweder auf Ihr Geld oder Ihre persönlichen Daten aus.

Betrug durch einen angeblichen Traumjob.

So läuft der Scam mit dem Job 

1. Sie kommen mit dem neuen “Arbeitgeber“ durch Anzeigen aus Jobbörsen im Internet in Kontakt.

2. Nachdem Sie Ihre Bewerbungsdaten an die angegebene E-Mail-Adresse geschickt haben, erhalten Sie zügig eine positive Rückmeldung.

3. Sie erhalten von dem Scammer eine Einladung zu einem telefonischen Vorstellungsgespräch. Seltener erfolgt das Bewerbungsgespräch per Videokonferenz.

4. Wenn der Betrüger hinter Ihren persönlichen Informationen her ist, bittet er Sie zum Ende des Vorstellungsgesprächs Ihren Ausweis in eine Kamera zu halten oder eine Kopie des Ausweises per E-Mail zu schicken.

5. Wenn der Scammer Ihr Geld stehlen will, dann informiert er Sie zum Ende des Gesprächs über einige Gebühren, die Sie vor dem Start im Job überweisen müssen. Diese sind manchmal berufsspezifisch, wie beispielsweise eine Uniform oder spezielle Schutzkleidung.

6. Sobald Sie die Zahlung geleistet haben, verschwindet jegliche Internetpräsenz der Kontaktperson.

Gerne bieten die Betrüger Stellen an, in denen ausschließlich im Home Office gearbeitet wird. In diesen Fällen bekommen Sie gesagt, dass Sie Geld für eine jobspezifische Software zahlen müssen.

Essenziell für den Erfolg dieses Betrugs ist, ähnlich wie beim Erbbetrug, dass die Betrüger einen seriösen und professionellen Eindruck beim späteren Opfer machen. Wirkt der neue Arbeitgeber unseriös, ist der Schwindel schnell entlarvt.

Die Scammer nutzen gerne bereits bestehende oder abgelaufene Stellenanzeigen. Sie kopieren dann den Text der Anzeige, ändern die Vergütung des Jobangebots oder fügen eine hinzu, falls noch keine Angabe vorhanden ist.

So erkennen Sie den Schwindel mit dem vorgetäuschten Traumjob

  • Wenn Ihnen das Stellenangebot zu schön erscheint um wahr zu sein, hinterfragen Sie die Legitimität der Anzeige.
  • Überprüfen Sie die Angaben der Firma und der Arbeit. Wenn der Betrüger eine Firma angibt, die es nicht gibt, ist dies auffällig. Das Internet liefert Ihnen die Antworten auf Ihre Fragen. Wenn Sie nicht mal eine offizielle Internetseite des Unternehmens finden, spricht dies schon Bände.

Wenn eine zugehörige Internetseite existiert, sollten Sie diese auf Fehler überprüfen. Scheinseiten nur für Betrügereien haben oft interne Links, die ins Leere führen und sind nicht formtechnisch optimiert.

Sie sollten ebenfalls überprüfen, ob die Firma, bei der Sie sich bewerben, überhaupt nach einem Neuzugang sucht. Sie können bei dem Unternehmen anrufen und sich dort nach der Stelle erkundigen. Wenn niemand in dort eine Ahnung von der freien Stelle hat, handelt es sich wahrscheinlich um einen Schwindel. Wenn Sie befürchten, dass dies Ihre Erfolgschancen verringert, können Sie auch einfach einen Freund fragen, ob dieser für Sie nachfragt.

Firmen in Deutschland sollten in offiziellen Verzeichnissen eingetragen sein. Prüfen Sie Seiten wie den Bundesanzeiger oder das Handelsregister.

  • Überprüfen Sie Ihre Kontaktperson. Wenn in der Anzeige eine Person angegeben ist, die nicht im Mitarbeiterverzeichnis des Unternehmens steht, sollten Sie sich Gedanken über die Legitimität der Anzeige machen. Schauen Sie in sozialen Medien wie LinkedIn und Xing nach der Person. Die meisten Angestellten mit Personalverantwortung besitzen ein solches Profil.
  • Einige Betrüger geben sich nicht viel Mühe mit dem Erstellen der Anzeige. Daher sind unvollständige Kontaktdaten in der Stellenanzeige ein Hinweis, der für eine betrügerische Anzeige steht. Oft hinterlassen die Scammer nur eine private Mailadresse und eine Mobilfunknummer.
  • Achten Sie auf die offizielle E-Mail-Adresse des Unternehmens. Selten arbeiten professionelle Mitarbeiter, die sich mit der Neugewinnung von Mitarbeitern beschäftigen, mit Freemailer-Adressen.

Mehr zu diesem Scam in dem Artikel: Betrügerisches Jobangebot

4. Romance Scamming – die Abzocke mit der Liebe

Die aktuelle vielleicht erfolgreichste Form aktuell beim Scamming ist das Romance Scamming oder Love Scamming. Bei dieser Art von Täuschung benutzt ein Betrüger eine falsche Identität, indem er falsche Profile erstellt, um als Liebesbetrüger an das Ersparte anderer Menschen zu kommen. In Amerika sorgt diese Form des Betrugs für die höchsten finanziellen Verluste aller Scamming-Formen (Quelle). Für Deutschland gibt es keine offiziellen Zahlen.

Dazu gibt der Love Scammer vor, mit Ihnen eine Beziehung aufbauen oder Sie gar heiraten zu wollen.

Die Love Scammer arbeiten mit zahlreichen Profilen auf diversen Seiten im Internet. Dazu nutzen Sie gestohlene Bilder. Dabei sind sie nicht nur auf sozialen Netzwerken unterwegs, sondern auf unterschiedlichsten

  • Partnerbörsen,
  • Dating Plattformen
  • Chat-Rooms
  • Online Gaming Rooms
  • und andere.

Besonders beliebt ist beim Love Scamming die Kontaktaufnahme bei

Außerhalb von sozialen Netzwerken gibt es die Accounts allen denkbaren auf Dating-Plattformen und Portalen und Dating-Apps wie Tinder, Lovoo und weiteren.

Love Scamming die Kontaktaufnahme erfolgt oft über Soziale Netzwerke.

So gehen Liebesbetrüger vor

Beim Love Scamming warten die Täter weniger darauf, dass jemand sie anschreibt, sondern sie ergreifen die Initiative und kontaktieren die Opfer direkt. So sieht der Ablauf eines typischen Betrugs beim Romance Scamming aus:

1. Die Opfer erhalten eine Nachricht von einem Profil einer attraktiven Person. Nicht selten fängt die Konversation schon mit Komplimenten an und geht für einige Zeit so weiter.

2. Durch die häufigen Chats erhält gewinnt der Täter schnell das Vertrauen. Nach wenigen Tagen schon schreibt er etwas über große Liebe und bringt das Opfer nach einiger Zeit in eine gewisse emotionale Abhängigkeit.

3. Die Scammer warten einige Zeit, bis Sie irgendein Problem erwähnen. Das kann sein zum Beispiel sein, dass die Tochter der Person schwer erkrankt ist oder ein wichtiges Geschäft geplatzt ist.

4. Aus einem scheinbar triftigen Grund benötigt die Kontaktperson nun dringend Geld. Da bereits zum Opfer ein Vertrauensverhältnis aufgebaut wurde, schickt das Opfer das Geld.

5. Sobald jemand gezahlt hat, folgen weitere Forderungen von den Love Scammern. Es treten immer neue Gründe auf, warum Geld benötigt wird. Dies macht der Love Scammer so lange, bis das Opfer mehr zahlen will oder kann.

6. Sobald der Internetbetrüger überzeugt ist, in dem Fall kein Geld mehr abgraben zu können, bricht er den Kontakt ab und das Geld ist verloren.

Viele Gründe, um nach Geld zu fragen

Die bei dieser Betrugsmasche vorgetragenen Begründungen für den dringenden Geldbedarf sind äußerst vielfältig.

Der Mann behauptet, ein Geldpaket oder ein Paket mit Gold schicken zu wollen. Dann meldet sich ein angeblicher Diplomat, der die Box bringen soll, oder eine Transportfirma und behaupten, das angebliche Paket stecke beim Zoll fest. Nur durch eine Zahlung von Gebühren könne es weitergeleitet werden. Zahlt das Opfer, kommt es zu weiteren Komplikationen, um immer mehr Geld zu fordern. Ein Paket kommt jedoch nie an.

Oft kontaktiert bei dieser Betrugsmasche entweder ein angeblicher Anwalt oder jemand, der angeblich beim zuständigen Zoll arbeitet, das Opfer. Diese Person bestätigt die erfundene Geschichte des Scammers. Diese gleichfalls nicht real existenten Personen geben dann meistens die Bankdaten für eine Überweisung zu Banken im Ausland an.

  • Die Betrüger behaupten, die Mutter oder ein Kind würde ohne eine wichtige Operation nicht mehr lange leben. Weil die Operation viel kostet, bittet er um finanzielle Unterstützung. Dazu erhält das Opfer Bilder von der angeblich schwerkranken Person.
  • Der Mann will die Frau seines Herzens endlich persönlich treffen, kommt aber an sein Geld nicht heran. Darum bittet er um finanzielle Hilfe, wobei er hoch und heilig verspricht, bei seiner Ankunft alles zurück zu zahlen.

So eine Fake Profil der Romance Scammer auf Dating Portalen ist vom Aufbau her oft gleich. Es sind in der Regel Bilder von einer attraktiven Person im Profil vorhanden und in der Beschreibung steht meistens nur ein inhaltsloser Satz. Es kommen oft Bilder zum Einsatz, die keine Hinweise auf irgendeine Persönlichkeit oder Vorlieben geben.

So entlarven Sie Fake Profile beim Love Scamming auf den ersten Blick

  • Romance Scammer kommen fast immer aus Afrika. Auch bei dieser Betrugsmasche ist die Nigeria Connection gut im Geschäft. Sie haben mäßige Sprachkenntnisse in Englisch und Deutsch. Daher lassen sich Love Scammer oft schon an der Schreibweise identifizieren, weil deren Texte viele Grammatik- und Rechtschreibfehler beinhalten.
  • Typische Berufe von Liebesbetrügern im Internet sind Soldaten, Ärzte, Autohändler und Ingenieure auf Ölplattformen.
  • Einen Romance Scammer erkennen Sie daran, dass er Ihnen sehr früh in der Kennlernphase große Komplimente macht, eine Verliebtheit vortäuscht und sehr früh nach Geld fragt. Ebenfalls nennt er die Frauen sehr schnell „My Wife“.
  • Stellt man ihm persönliche Fragen, geht er auf diese nicht oder kaum ein und lenkt ab.
  • Viele Scammer benutzen digital bearbeitete Bilder. Sieht ein Bild bearbeitet aus, ist das ein Warnsignal.

Eine große Anzahl der falschen Profile geben sich als Soldaten in der US-Army aus. Das verspricht sehr viel Erfolg, weil dann spezielle Lügengeschichten greifen. Sie wollen Urlaub von dem Dienst in der Armee nehmen oder in Pension respektive Ruhestand gehen. Dafür fallen dann hohe Gebühren an.

Zu den Opfern von Heiratsschwindel gehören oft alleinstehende und etwas ältere Personen. Die Betrüger haben es auf Personen abgesehen, die einsam sind und dadurch leichter emotional manipulierbar sind. Besonders gerne nutzen die Scammer verwitwete Personen aus. Zu der Zielgruppe gehören Frauen wie Männer. Genaue Zahlen existieren nicht, da viele Opfer den Schaden aus Scham oder anderen Gründen nicht melden.

Die Bilder, die man in den gefälschten Profilen findet, sind oft von Instagram-Profilen oder anderen Seiten gestohlen. Viele dieser Menschen wissen von dem Betrug, können aber nichts dagegen ausrichten, außer ihre eigenen Accounts einzuschränken. Lesen Sie dazu den Artikel, wie Sie einen Instagram Fake Account erkennen.

 Mehr zu den Themen rund um Romance Scamming lesen Sie in dem umfassenden Artikel über Heiratsschwindler.

5. Bezness

Eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Romance Scamming hat Bezness, nur dass die Täter in der realen Welt auftreten und nicht in der virtuellen.

Beznesser sind Personen, die Touristen verführen, um an deren Geld zu kommen. Eine Besonderheit an dieser Masche ist, dass sie nichts mit Identitätsdiebstahl zu tun hat.

Die Beznesser suchen sich Touristen, die wohlhabend wirken und haben es in der Regel auf etwas ältere Personen abgesehen. Häufig haben die Beznesser einen Job, der Sie immer wieder mit Touristen in Kontakt bringt, wie:

  • Tanzlehrer
  • Kellner
  • Fitnesstrainer
  • Barkeeper
  • Bademeister

Die Beznesser verhalten sich sehr offen gegenüber den Opfern und überwältigen sie mit romantischen Gesten. Sie halten während des Urlaubs und danach mit den Touristen Kontakt. Wenn die Opfer wieder im Heimatland sind, berichten die Beznesser von finanziellen Problemen. Diese Lügengeschichten verleiten die Opfer, Geld an die Betrüger zu zahlen.

Gegen diese Art von Betrug hilft nur skeptisch gegenüber den Liebeserklärungen möglicher Beznesser zu sein. Es kann helfen, die Geschichte der Personen genau zu hinterfragen.

Bezness - Betrüger im Urlaub

Es stecken mehrere Personen hinter dem Betrug beim Scamming

Obwohl es Opfern so vorkommt, dass sie nur mit einer einzelnen Person schreiben, sind sie meistens mit mehreren Mitgliedern einer Betrügerbande in Verbindung. Viele dieser Banden kommen aus afrikanischen Ländern. In diesen Ländern können die Kriminellen den Betrug durchführen, ohne große Konsequenzen befürchten zu müssen. Die Täter erfinden Identitäten und stehlen sowohl Daten als auch Bilder.

Die Opfer nehmen für die Betrüger Kredite auf

Leider kommt es oft vor, dass die Opfer selber Kredite aufnehmen, um die Forderungen der Täter zu erfüllen. Dies machen sie in dem Irrglauben, das Geld später zurück zu bekommen.

Neben dem finanziellen und dem emotionalen Schaden verschulden sich daher leichtgläubige Opfer mit bis zu sechsstelligen Beträgen.

Was kann man gegen die Scammer machen?

Unglücklicherweise gibt es nicht viel, was gegen die Banden hilft.

  • Ignorieren Sie verdächtige Anfragen und melden das Profil auf der Plattform.
  • Prüfen Sie, ob die Bilder schon an anderer Stelle im Internet zu finden sind.
  • Antworten Sie nicht auf dubiose E-Mails mit Erbschaften, Gewinnversprechen und ähnlich. Es ist alles nur ein Schwindel.
  • Zahlen Sie keine Vorab-Provision.
  • Überweisen Sie niemals Geld an Fremde.

Als Betroffener sichern Sie alle Bilder, Internetadressen, Chat-Texte, E-Mails und Nachrichten im Zusammenhang mit dem Betrugsfall. So können Sie alles bei der Polizei belegen. Allerdings ist die Polizei bei Scamming, ausgeführt von kriminellen Banden aus dem Ausland, meist machtlos.

Schutz vor bösen Überraschungen: Lassen Sie sich beraten

Wenn Sie beim Dating oder bei Kontakten über Netzwerke oder Anzeigen aus dem Web auf Nummer sicher gehen wollen, sprechen Sie mit unseren Experten. Wir kennen die Betrugsmaschen beim Scamming und entlarven die kriminellen Menschen schnell. Sie erhalten bei einer Ermittlung alle Informationen, die Sie brauchen und können die richtige Entscheidung treffen, um sich selbst einfach zu schützen. Übrigens sind wir in ganz Deutschland vertreten – von der Detektei Hamburg bis zur Detektei München.

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